»Wie die Nase des Mannes …
… so sein Johannes«, lautet ein alter, nichtsdestotrotz blöder Gassenhauer-Spruch, der maximal in verschwitzten Stammtischrunden schenkelklopfend Platz findet. Denn erstens würde nie ein Mann »ihn« »Johannes« nennen (zumindest kenne ich keinen – falls gegenteiliges bekannt ist, bitte melden) und zweitens wurde jetzt endlich auch wissenschaftlich festgestellt, dass ein derartiger Zusammenhang völliger Mumpitz ist.
Die Anregung zu meinem heutigen FederLesen-Beitrag verdanke ich – ich schäme mich fast es zu sagen – der deutschen Bild-Zeitung, dem boulevardeskestem aller deutschsprachigen Boulevardblattln. Diese zitiert wiederum aus einer Studie des Instituts für Psychiatrie, Psychologie und Neurowissenschaften am Londoner King’s Collage. Zumindest der Hinweis auf dieses renommierte Londoner Institut erlaubt mir an der Seriosität der Studie nicht zu zweifeln.
Die Mann ewig nagenden Zweifel ob »er« zu kurz, zu lang, zu dick, zu dünn, zu krumm oder zu sonstwas sei und die noch mehr nagenden Zweifel ob auch sie mit »ihm« zufrieden sei, veranlassten die Londoner Forscher sich dieser ultimativen Frage endlich einmal mit wissenschaftlicher Akribie zu nähern. Benchmarks, wie der Fachausdruck für Vergleichsgrößen in der wissenschaftlichen Sprache so schön heißt, lagen, so scheint es, bis dato nicht vor. Einschlägige Videos, wie sie jeder kennt aber keiner je eines gesehen haben will als Benchmark heranzuziehen, mag zwar verlockend sein, erweist sich aber bei genauerer – ääh – Betrachtung als nicht zielführend.
Also griffen die King’s Collage Wissenschaftler zum Maßstab, holten sich 15.521 Männer und vermaßen deren ehrenwerte Stücke in beiderlei Aggregatzuständen. Ob es sich bei den besagten 15.521 nur um Engländer handelte, was die Aussagekraft der Studie vielleicht etwas einschränken würde, oder ob ein weltweit repräsentatives Sample herangezogen wurde, konnte ich leider nicht herausfinden.
An dieser Stelle will ich meine geschätzten FederLeser und noch mehr meine geschätzten FederLeserinnen nicht weiter auf die Folter spannen und die Ergebnisse verkünden: Es sind 9,16cm beziehungsweise 13,12cm in der Länge und 9,31cm beziehungsweise 11,66cm im Umfang (habe ich da eben ein Aufatmen oder einen Seufzer gehört?). Und bitte laufen Sie an dieser Stelle nicht gleich in ihre Werkstatt oder zur Küchenlade und beginnen fieberhaft ein Maßband zu suchen. Entspannen Sie sich und lesen Sie ruhig atmend weiter.
Erfreuliches bringt nämlich eine weitere Studie, ebenfalls aus der Bild-Zeitung, bedauerlicherweise jedoch ohne Quellenangabe, sodass es mir nicht möglich war sie zu verifizieren; als ewiger Optimist will ich ihr trotzdem Glauben schenken. Befragt wurden angeblich 55.000 Männer und Frauen, wie zufrieden sie denn mit »ihm« seien. Und das Ergebnis lautet, dass zwar nur 50% der Männer, jedoch 85% der Frauen mit »ihm« zufrieden sind. Also bitte liebe Männer, reißt euch z’samm, ein bissl mehr Optimismus und Zufriedenheit ist angebracht!
Zum Schluss muss ich heute noch ein Postscriptum anhängen: Wenn Sie sich vielleicht gewundert haben, warum ich »ihn« immer nur »ihn« und nicht beim Namen genannt habe, so ist die Erklärung diese, dass ich nicht den Moralaposteln und Zensoren der diversen Internet-Plattformen, auf denen mein Blog erscheint zum Opfer fallen möchte. Die fürchten »ihn« oder eine weibliche Brust oft weit mehr als so manche Grauslichkeit dieser Welt; »klingt komisch, is aber so« (© Peter Lustig).
In diesem Sinne verabschiede ich mich für zwei Wochen, haben auch Sie eine gute Zeit und bleiben Sie mit sich, mit der Welt und mit »ihm« zufrieden.
2022 08 31/Fritz Herzog